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Was ich euch heute vorstelle, ist eigentlich so simpel, dass ich mich frage, weshalb ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin. Folgendes Szenario: man hat mehrere Computer im Haushalt, aber nur einen Drucker. Der Drucker besitzt keinen LAN-Anschluss und kann daher nicht direkt mit einem Router verbunden werden. Nun benötigt man einen zentralen Drucker-Server, an dem der Drucker etwa über USB angeschlossen wird und auf den alle weiteren Computer im Netzwerk zugreifen können.
Die wenigsten Leute haben einen Server daheim herumstehen, weshalb angemerkt sei, dass auch ein ganz „normaler“ Computer als Server fungieren kann – dieser muss jedoch zum Drucken in Betrieb sein.
Das Drucksystem CUPS (Common Unix Printing System) ist unter Linux (und Unix) weit verbreitet und kann mit den großen Desktopumgebungen wie Gnome und KDE komfortabel konfiguriert werden. Ich werde die Einrichtung jedoch anhand der Weboberfläche von CUPS erläutern, da diese auf jedem System gleich aussieht und ich daher nicht für jede Oberfläche eine andere Anleitung schreiben muss. Auf die Weboberfläche kann man mit jedem Browser durch Eingabe der Adresse http://localhost:631 zugreifen.
Um einen Drucker im Netzwerk freizugeben, muss man auf der Seite http://localhost:631/admin/ zunächst einen Haken bei „Freigeben von Druckern welche mit diesem System verbunden sind“ setzen, oder diesen Befehl im Terminal ausführen:
cupsctl --share-printers |
Auf der Seite “ Drucker“ wählt man anschließend den gewünschten Drucker aus und klickt danach im Dropdown-Menü „Administration“ auf „Drucker ändern“. Da man die „Aktuelle Verbindung“ nicht ändern muss, kann man direkt „Weiter“ gehen, worauf im nächsten Schritt einen Haken bei „Diesen Drucker freigeben“ gesetzt werden muss. Die Angabe eines Ortes ist auch sinnvoll, um keine Drucker zu verwechseln. Nun noch einmal auf „Weiter“ klicken und mit „Drucker ändern“ die Änderungen bestätigen.
Der Zugriff von anderen Computern im Netzwerk auf den Drucker erfordert keine „spektakuläre“ Konfiguration. Auf http://localhost:631/admin muss lediglich ein Haken bei „Zeige freigegebene Drucker von anderen Systemen“ gesetzt und mit „Einstellungen ändern“ bestätigt werden. Dasselbe lässt sich auch mit folgendem Befehl im Terminal erzielen:
cupsctl --remote-printers |
Anschließend sollte im Menüpunkt „Drucker“ der Drucker vom entfernten Rechner erscheinen. Manchmal muss man einige Sekunden warten, bis das Gerät angezeigt wird; Neuladen der Seite schafft Abhilfe.
Das war’s auch schon :-). Nun kann man mit jeder beliebigen Anwendung auf den entfernten Drucker zugreifen.
Doch leider kommst du ein wenig zu spät, da ich, Janek Bettinger, meinen 2009 gestarteten Blog im Jahr 2011 nach 46 Beiträgen mit insgesamt 721 Kommentaren eingestellt habe.
Ich schrieb v.a. über Ubuntu und GNU/Linux, sowie vereinzelt über WordPress und sonstigen Themen des Internets.
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Durch zahllose Updates des zugrundeliegendes Blogsystems in den vergangen Jahren, kann es an der ein oder anderen Stelle zu kleineren Fehlern kommen.
23 Kommentare zu USB-Drucker im Netzwerk freigeben
» Kommentar schreibenhappy-gregor
20. Oktober 2010 um 20:38
ja das funktioniert eigentlich sehr gut. ich bin aber davon abgekommen weil auch dieser pc als host immer laufen muss. das kommt einem print server gleich. es gibt aber gute, kostengünstige und einfach zu installierende alternativen wie die ethernet zu usb printserver. die dinger sind klein, brauchen fast kein strom und sind im netz immer verfügbar. muster unter
– http://www.tp-link.com/de/products/productList.asp?class=ps
– http://www.level-one.de/levelone.php?page=prod&cat=7003&model=FPS-1032&show=diagram#tabs
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Ice
20. Oktober 2010 um 21:39
Ja und wenn da schon ein ’server‘ im netz werkelt, dann kann dieser pc auch gleich noch Firewall spielen und / oder auch DHCP-Server. Meine Lieblingsanwendung für so ein Gerät ist aber ein Backup-Server – der sichert die Daten aller eingerichteten PC’s und vorallem Notebooks / Netbooks, die unregelmässig mal im Heimnetz sind. Bei BackupPC muss der Benutzer nichts unternehmen, nur sein Gerät am Netzwerk anmelden und laufen lassen.
Ja und dann ist da noch der Klassiker der Anwendungen eines zentralen Rechners: Fileserver für gemeinsame Daten.
Es gäbe da noch viele weitere Anwendungen, die ein Heimserver zur Verfügung stellen kann, je mehr man davon nutzt desto eher rechnet sich der Stromverbrauch… happy-gregor spricht da ein wichtiges Thema an.
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jürgen
20. Oktober 2010 um 21:54
Mich würde interessieren, ob das auch in einem wlan Netz funktioniert.
Grüße
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Ice
20. Oktober 2010 um 22:25
Unter der Voraussetzung, dass es ein stabiles WLAN ist, funktioniert das – ohne dass man merkt dass es ein WLAN ist.
Warum sollte ein zentraler Drucker im Netz nicht funktionieren? Ich habe da noch nie Probleme gehabt.
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happy-gregor
20. Oktober 2010 um 23:15
@ice genau, und da fängt dann schon mal die philosophie an zu spielen. ich selber hab da noch einen richtigen server namens „ubuntu server“ zu hause. der läuft zwar 24h, ist aber leise und gibt noch wärme ab im kalten computer-raum. wer eine anschaffung nicht scheut der ist wahrscheinlich mit einem nas sehr gut bedient. die dinger sind nicht mehr so teuer, brauchen wenig strom und können fast alles, jedenfalls immer mehr.
muster: http://www.synology.com/deu/products/USBStation2/index.php
wenn man sich dann noch tiefer mit den geräten befasst, dann kann man mit linux kenntnissen sogar noch in der konfiguration der dinger bewegen. die zkukunft ? kleiner, schneller, günstiger…
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Flo
21. Oktober 2010 um 16:15
Hi, guter Artikel, ich möchten nur ergänzen das man um über das Webinterface zu administrieren erst
auf dem Server ausführen sollte. Ansonsten wird das Webinterface nicht angezeigt.
mfg
Bearbeitet von JaiBee: code> durch pre> ersetzt, damit’s besser aussieht.
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Max
21. Oktober 2010 um 18:37
Für 20-30 EUR kann man sich auch ein Seagate FreeAgent DockStar kaufen und dort Linux installieren. Das funktioniert gut, auch als Druckerserver. Das Gerät braucht gerade einmal 5W.
S. z.B.: http://falkhusemann.de/blog/2010/09/ein-20-euro-server-mit-debian-seagate-freeagent-dockstar/
Viele Grüße,
Max.
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criz
21. Oktober 2010 um 19:54
Ich habe den TP-Link Druchserver im Netz, läuft prima und ist einfach zu handhaben.
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Janek
21. Oktober 2010 um 20:10
Danke für eure Kommentare und Ergänzungen.
Ich besitze momentan keinen kleinen Server, aber der Gedanke reizt mich schon etwas. Derzeit werkelt mein Notebook als „Print-Server“, da dieses ohnehin häufig eingeschaltet ist ;).
Gruß
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johannes
22. Oktober 2010 um 14:10
Hacken =/= Haken 🙂
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Janek
22. Oktober 2010 um 14:18
Zitat johannes ↑:
Und ich dachte, ich hätte mir diesen Fehler abgewöhnt… Habe es korrigiert (war zum Glück nur an 1 Stelle, sonst wäre es doch sehr peinlich gewesen ;-)). Danke für’s Bescheid sagen.
Gruß
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Josef Kunzer
26. Oktober 2010 um 15:47
Tausend Dank für diese Anleitung. Nach genau so etwas habe ich gesucht. Heute abend werde ich mich gleich mal dran setzen, um alles so einzurichten.
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rob
26. Oktober 2010 um 16:49
Das funktioniert aber nur dann wenn der Drucker auch erkannt wurde bzw installiert wurde. Was ist aber wenn sich nichts auf dem Rechner rührt?
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Janek
26. Oktober 2010 um 18:29
Zitat Josef Kunzer ↑:
Bitte, gerne ;-).
Zitat rob ↑:
Dann hast du zunächst ein Treiber-Problem, welches nichts mit dem „Netzwerk-Kram“ zu tun hat. Frag im Zweifelsfall mal im Forum von ubuntuusers.de nach. Ein funktionierender Drucker ist Voraussetzung für die obige Anleitung.
Gruß
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martin
26. Oktober 2010 um 23:22
Warum nicht einfach Einstellungen > Drucker > Rechtsklick auf Drucker und Haken bei „Freigeben“?
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Janek
27. Oktober 2010 um 08:22
Zitat martin ↑:
Das ist selbstverständlich auch möglich, aber im Abschnitt „CUPS-Weboberfläche“ habe ich erklärt, warum ich es anhand CUPS beschrieben habe. Die Weboberfläche ist der kleinste gemeinsame Nenner und daher für eine Anleitung gut geeignet (und wirklich kompliziert es es ja auch damit nicht).
Gruß
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rob
27. Oktober 2010 um 17:21
@Janek
Ich hab das so noch nicht probiert. Aber auf nem Serversystem, macht ja nix plopp 🙂 Mal in einer VM testen.
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Rainer
20. Dezember 2010 um 15:26
Danke für den Artickel und die vielen tipps werd mich dann zuhaus mal an die Arbeit machen
Gruß Rainer
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Ice
4. Juli 2013 um 09:14
Ich hatte ein Problem mit meinem Printserver/DHCP-Server/Firewall/Backup-Server: die zweite Netzwerkkarte hatte den Geist aufgegeben. Damit war dann erst mal das Internet weg…
Eine neue kleine Firewall von Cisco ISA 550 tut jetzt da den Dienst (Firewall/DHCP-Server) – verbraucht weniger Strom und macht weniger Lärm.
Zurück zum Thema: Als Printserver habe ich einen Power-PC Apple Mac Mini mit Ubuntu 12.04 aufgesetzt und wie in diesem Blog Cups konfiguriert: Funzt prima auch das Drucken mit iPad oder iPhone!
Arbeit ist das keine, zwei/drei Mausklicks im Browser und gut ist. 🙂
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Ice
17. Juli 2013 um 23:08
…und jetzt hab‘ ich doch ein grosses Problem: Ein einzelner Notebook mit Ubuntu 12.04 kann nicht auf dem im Netz bereitgestellten Drucker drucken.
Es gibt keine Fehlermeldung, das bedeutet, dass der Drucker erkannt und eingerichtet werden konnte – nur Papier kommt am Drucker keines raus.
Da ist die Drukcerwarteschlange voll mit einträgen, zu sehen an diesem Notebook in den Eigenschaften des Druckers oder aber auch via FireFox auf der WebSite des CUPS-Servers (der PC wo der USB-Drucker angeschlossen ist).
Was tun? Wo schauen; Logfiles auf Notebook (Client) oder auf Server (da läuft auch ein Ubuntu 12.04?
Ein PC mit Ubuntu 10.04 kann drucken, iPhone und iPad auch!!!
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Janek
20. Juli 2013 um 11:31
Hallo Ice,
frag lieber mal im ubuntuusers-Forum um Rat. Dort kann man dir sicherlich helfen.
Viele Grüße,
Janek
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Klem
11. Mai 2014 um 10:29
Danke für diese Kurzanleitung – kurz – schmerzlos – funktioniert!
Klem
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Reinhold
27. Juni 2016 um 17:22
Hallo,
mein Fall ist leider etwas komplizierter und funktioniert (wahrscheinlich deswegen) nicht. Meine Besonderheit ist, dass mein Drucker-Server ein openVPN-Client eines anderen Linux-Rechnes ist. Ich kann alle Schritte der Anleitung durchführen: Vom Drucker-Server (Notebook mit Ubuntu) kann ich eine Testseite aus CUPS an den Epson Tintenstrahldrucker senden. Am openVPN-Server sehe ich in CUPS den am Notebook installierten Drucker und kann ihn auch dort installieren. Aber: Wenn ich von dort eine Testseite schicke, erhalte ich die Fehlermeldung „The printer is not responding“. Was mich wundert: Der Verbindungsname am Drucker-Client (= openVPN-Server) lautet:
dnssd://EPSON%20Stylus%20Photo%20R2400%20%40%20m50._ipp._tcp.local/cups . Dabei ist „m50“ der Name des Drucker-Servers. Die IP-Nummer des Drucker-Servers kommt darin nicht vor. Vielleicht wird er nicht gefunden
Weiß jemand einen Rat?
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